Der Teide Nationalpark ist DAS Highlight auf Teneriffa und bietet viele Möglichkeiten zum Wandern. Wo einst ein gigantischer Vulkan stand, existieren heute zahlreiche verschiedene Vulkane und Vulkanlandschaften.
Wenn du auf der Suche nach ganz besonderen Abenteuern auf Teneriffa bist, dann solltest du dir eine Wanderung im Teide Nationalpark nicht entgehen lassen. Neben beeindruckenden Felsformationen, erstarrten Lavaflüssen und natürlich dem Pico del Teide, kannst du dort oben auf mehr als 2.000 Meter über dem Meeresspiegel eine Zeitreise zur Entstehung der Insel Teneriffa unternehmen.
In diesem Beitrag stellen wir dir die schönsten Wanderrouten im Teide Nationalpark vor und geben dir hilfreiche Tipps und Regeln, die du dort oben unbedingt beachten solltest.
1. Der Teide Nationalpark
Der 19.000 Hektar große Teide Nationalpark thront über Teneriffa und trägt den Namen des Vulkans Pico del Teide, welcher in der Skyline der Insel prominent hervorragt. Der Pico del Teide, kurz auch Teide genannt, ist mit 3.718 Meter der höchste Berg Spaniens und in den Wintermonaten hin und wieder sogar mit Schnee bedeckt.
Die im Durchmesser 17 Kilometer große Caldera, hunderte Vulkankegel, Lavadome, Höhlen, Lavaströme, die reichhaltige Flora und Fauna mit endemischen Arten, welche nur im Teide Nationalpark vorkommen, ergeben zusammen einen besonderen Ort mit großem wissenschaftlichen Interesse.
Auf Grund seiner biologischen und vulkanischen Einzigartigkeit und zum Schutze dessen, wurde dieses Gebiet 1954 zum Teide Nationalpark erklärt.
2. Tipps, Regeln und Ausrüstung zum Wandern im Teide Nationalpark
Der Teide Nationalpark liegt überwiegend auf über 2.000 Meter über dem Meeresspiegel, daher herrschen dort auf Grund der geographischen Lage besondere Wetterbedingungen. Für einen Besuch oder eine Wanderung im Teide Nationalpark solltest du gut vorbereitet sein.
Da, wie bereits erwähnt, sich der Teide Nationalpark auf über 2.000 Meter über dem Meeresspiegel befindet und alle Ferienunterkünfte deutlich niedriger liegen, solltest du bereits bei der Anreise den Höhenunterschied nicht unterschätzen.
Die meisten Besucher sind Tagesgäste und überwinden innerhalb kürzester Zeit viele Höhenmeter, was körperliche Probleme wie Kopfschmerzen mit sich bringen kann. Dies solltest du berücksichtigen, wenn du den Teide mit der Seilbahn besichtigen möchtest, aber auch bei Wanderungen und Bergbesteigungen im Teide Nationalpark.
Tipp: Gehe langsam, halte ausreichend Verschnaufpausen, trinke viel Wasser, atme ruhig und tief. Dies hilft bei den ersten körperlichen Signalen, aber auch als Vorbeugung. Sollten deine körperlichen Beschwerden zunehmen, brich deine Wanderung ab.
Sollte dir bereits bekannt sein, dass dein Körper mit derartige Höhen Schwierigkeiten hat, empfiehlt es sich eine Nacht vor der Wanderung auf dieser Höhe zu übernachten.
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Zudem gibt es im gesamten Nationalpark wichtige Regeln zu beachten, um die Einzigartigkeit der Vulkanlandschaft zu schützen.
- halte dich nur auf den vorgegebenen Wegen auf
- nimm keine Steine oder Pflanzen mit
- verändere nicht die Natur (Steine stapeln oder ähnliches)
2.1 Ausrüstung für eine Wanderung im Teide Nationalpark
Die Temperaturen im Teide Nationalpark sind deutlich niedriger als am Meer, das Wetter kann sich dort auch schnell ändern. Von warmen Sonnenschein über eiskalte Winde bis hin zu undurchdringlichen Nebel. Daher empfehlen wir den Zwiebellook.
Um bei einer Wanderung nicht zu viel Ballast mitzunehmen, eignet sich insbesondere Kleidung aus Merinowolle sehr gut. Diese wärmt und gleicht die Körpertemperatur aus, wenn es plötzlich wärmer wird, zudem nimmt sie sehr gut Feuchtigkeit auf.
Empfehlungen für nachhaltige Merinokleidung:
Einige Wanderwege kannst du bequem mit Sneaker oder Turnschuhe gehen. Bei den meisten Wanderungen empfiehlt es sich dennoch Wanderschuhe zu tragen, da sich im Teide Nationalpark viel Geröll und scharfkantiges Lavagestein befindet. Zudem empfiehlt es sich Wanderstöcke mitzunehmen, um bei rutschigen und unbefestigten Wegen sicher zu gehen.
Bei über 2.000 Höhenmeter bist du der Sonne viel näher, daher ist ein guter Sonnenschutz sehr ratsam. Auch eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung kann in diesen Höhenlagen sehr sinnvoll sein.
Hier findest du unsere Ausrüstung für eine Wanderung im Teide Nationalpark:
- Wanderschuhe Damen* / Herren*
- Wanderkleidung
- ultraleichte Regenjacke Damen* / Herren*
- klappbare Wanderstöcke*
- Trinkflasche*
- Brotbox*
- Sonnenschutz*
- ultraleichte Sonnenbrille*
- Stirnlampe*
- leichter und fester Rucksack
1) Route 1: Wanderung zur La Fortaleza
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Streckenlänge: 9 km
- Gehzeit: 3,5 Stunden
- Höhenmeter: ↑ 250 m ↓ 250 m
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Übersetzt bedeutet Fortaleza Festung. Diese Wanderung führt dich also zu einem Kraterrand, dessen Abschnitt wie eine Festung am Rande der Caldera steht und sehr beeindruckend mit steilen Felswänden zwei Welten trennt.
Die Wanderung beginnt im Besucherzentrum El Portillo, wo sich auch ein Parkplatz befindet. Du gehst zunächst durch eine Landschaft mit vielen Sträuchern und Büschen, bis zu einer Wüste aus weißer Asche.
Gut zu wissen: Hin und wieder wirst du im Teide Nationalpark auf eingezäunte Flächen treffen. Dies sind Langzeit-Beobachtungszonen, in denen Forscher herausfinden wollen, welche Einflüsse die Tiere auf die Natur haben, die auf Teneriffa eingeschleppt wurden (Kaninchen, Mufflons).
Um der Fortaleza näher zu kommen, gehst du zunächst an die Nordwand. Von dort hast du bereits eine wunderbare Aussicht auf den Norden von Teneriffa, bei guter Sicht kannst du von Buenavista del Norte bis nach Punta del Hidalgo blicken. Falls nicht, wirst du mit dem Wolkenmeer belohnt, welches sich wie in einem Kessel in dem dir zu Füßen liegenden Orotavatal ansammelt.
An der Nordwand der Fortaleza ist die Abgrenzung zur Caldera gut zu beobachten. Die letzten Kiefern des darunter liegenden Waldes enden am Wanderweg, zu deiner Linken erhebt sich die Rückseite des Kraterrandes.
Ein Hinweisschild zeigt dir die Richtung zum “Alto de la Fortaleza” an, der dich zum höchsten Punkt der Kraterwand leitet.
Dort angekommen stehst du dem Pico del Teide direkt gegenüber. Dieser Prachtkerl wirkt von der Fortaleza aus sehr beeindruckend. Kommst du am späten Nachmittag oder zur goldenen Stunde zur Fortaleza, wirst du mit magischen Farb- und Lichtspielen belohnt.
Auf dem gleichen Weg gehst du zum Informationszentrum zurück, ein Abstecher in den botanischen Garten lohnt sich. Dort kannst du dir die einheimischen und endemischen Pflanzen noch einmal ansehen. Zudem empfehlen wir einen Blick in das Informationszentrum zu werfen, in dem du recht eindrucksvoll etwas über die Entstehung dieser Vulkanlandschaft erfährst.
Diese Wanderung kannst du auch mit unserer Wanderführerin unternehmen. Preis pro Person ab 52,00 €, inklusive Transfer* und Picknick.
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2) Route 2: Wanderung zum Gipfel des Montaña Guajara
- Schwierigkeitsgrad: mittel – anspruchsvoll
- Streckenlänge: 10 km
- Gehzeit: 5 Stunden
- Höhenmeter: ↑ 600 m ↓ 600 m
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Einmal auf einen der höchsten Erhebungen von Teneriffa hoch, um Señor Teide vis-à-vis in die Augen zu blicken. Versprochen: Auf dem Gipfel des Montaña (Berg) Guajara erwartet dich eine eindrucksvolle Aussicht. Los geht es!
Die Wanderung beginnt am Hotel Parador, wo zunächst ein schmaler Pfad über eine Ebene mit Sträuchern und Büschen führt.
Immer geradeaus beginnt schon bald die Steigung, während du auf der linken Seite eine wunderbare Aussicht auf interessante Felsformationen hast, der Montaña Guajara ist allgegenwärtig.
Während des gesamten Aufstiegs bietet sich immer wieder eine fantastische Aussicht in die Ucanca, die große Ebene aus Lava und Asche. Mit jedem Höhenmeter kannst du die verschiedenen Lavaströme sehen, die einst aus den Vulkanen Pico del Teide und Pico Viejo austraten.
An der Felswand des Montaña Guajara angekommen gehst du unterhalb dessen entlang.
Nach einem relativ anstrengenden Abschnitt erreichst du den Gipfel (los altos = die Höhen) und dich erwartet eine unfassbar schöne Panoramaaussicht.
Am Gipfel des Montaña Guajara, auf 2.715 Meter über dem Meer, liegt dir die Caldera zu Füßen und du stehst vis-à-vis dem Pico del Teide gegenüber.
Der Abstieg geht auf der anderen Seite des Montaña Guajara hinunter. Diese Strecke besticht noch einmal mit einer wundervollen Aussicht auf die südöstlich liegenden Berge bis hin zum Meer. Weitere interessante Felsformationen wie die Piedras Amarillas warten auf dich.
Der letzte Abschnitt der Wanderung führt entlang einer breiten, flachen Schotterpiste, vorbei an weiteren Felsnadeln und bizarren Felsformationen (davon gibt es auf der Wanderung sehr viele).
Der Abschluss der Wanderung führt dich erneut durch die flache Ebene mit Sträuchern und Büschen.
Empfehlung: Bist du Wanderungen in diesen Höhenlagen nicht gewohnt, empfehlen wir dir eine geführte Wanderung zu unternehmen. Die WanderführerInnen achten auf ein entsprechendes Tempo, um mit den Höhenunterschieden gut zurecht zu kommen. (weitere Tipps findest du im Kapitel Tipps, Regeln und Ausrüstung)
Diese Wanderung kannst du auch mit unserer Wanderführerin unternehmen und nebenbei sehr viel über Geologie, Flora und Fauna im Nationalpark lernen. Preis pro Person ab 54,00 €, inklusive Transfer* und Picknick.
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3) Route 3: Wandern um die Roques de García
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Streckenlänge: 8 km
- Gehzeit: 3 Stunden
- Höhenmeter: ↑ 150 m ↓ 150 m
Diese Route bei Komoot ansehen
Bizarre Felsformationen ragen wie Kathedralen aus der flachen Ebene vor dem Pico del Teide emport. Um sich einen näheren Eindruck dieser seltsamen Felsnadeln zu verschaffen, kannst du eine Wanderung um diese herum unternehmen.
Am Parkplatz Mirador (Aussichtspunkt) Llano de Ucanca beginnt die Wanderung. Direkt hinter der kleinen Mauer führt eine Stufe hinab in das Meer aus heller Asche. Diese Landschaft ist sehr beeindruckend, da sie dir, obwohl es nur einen kleinen Teil ausmacht, einen guten Eindruck über die Größe der Caldera gibt.
Von der Caldera aus kannst du die riesige Kraterwand sehen, die sich in Gehrichtung hinter dir befindet. Dreh dich einmal um und nimm diese gewaltige Größe in seiner Gänze wahr. Du stehst an einer Stelle, an der sich ein riesiger Vulkan befand. Noch größer als der Pico del Teide, der sich am Rande des Urvulkans befand.
Noch heute erforschen Wissenschaftler was damals geschah. Einige vermuten, dass der Urvulkan in sich nach und nach zusammenbrach, andere wiederum schließen eine gewaltige Explosion nicht aus. Vielleicht geschah auch beides.
Überreste des Urvulkans stellen die Roques de García dar, die durch jahrtausend lange Erosionen zum Vorschein kamen.
Die bizarre und geologisch sehr interessante Felsgruppe dient dir als Orientierung, so ist der Wanderweg sehr gut zu finden. Der Pico del Teide ist während der gesamten Wanderung allgegenwärtig.
Aber was sind das jetzt eigentlich für besondere Felsen?
Diese Felsformationen werden auch Felsnadeln oder Lavadome (wie der Dom) genannt. Dies sind ausgehärtete Lavasäulen und entstanden, als sehr zähflüssige Lava durch eine rasche Abkühlung erstarrte, bevor sie austreten konnte.
Die Wanderung führt dich einmal um die Felsnadeln herum, so kannst du dir über dieses Naturwunder einen sehr guten Eindruck verschaffen.
Der Rückweg führt dich wieder auf den ersten Abschnitt dieser eindrucksvollen Wanderung, diesmal mit Blick auf den gigantischen Kraterrand.
Diese Wanderung kannst du auch mit unserer Wanderführerin unternehmen und noch einiges über die Geologie erfahren. Preis pro Person ab 49,00 €, inklusive Transfer* und Picknick.
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*Transfer möglich, je nach Standort der Unterkunft
4) Route 4: Vier Vulkane auf einen Streich
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Streckenlänge: 10 km
- Gehzeit: 4 Stunden
- Höhenmeter: ↑ 350 m ↓ 350 m
Zum Abschluss stellen wir dir einen Geheimtipp vor: Vier Vulkane auf einen Streich.
Diese Wanderung setzt sich aus mehreren Wanderwegen zusammen, führt dich vorbei an vier Vulkanen, wobei der Sonnenuntergang dabei der krönende Abschluss sein könnte.
Gleich vorweg: Von dieser Wanderung haben wir keine Aufzeichnung, sie kann aber mit unserer Wanderführerin des Vertrauens durchgeführt werden. Es lohnt sich.
Für eine unverbindliche Anfrage, sende uns über unser Kontaktformular eine Nachricht.
Die Route führt dich durch die jüngste Vulkanlandschaft von Teneriffa, im westlichen Teil des Nationalparks. Du läufst über Asche, Geröll und erstarrte Lavamassen, die 1798 aus dem Pico Viejo austraten.
Der Pico Viejo ist mit 3.135 Meter der zweithöchste Berg auf Teneriffa und befindet sich direkt an der südwestlichen Flanke des Teide. Zusammen bilden sie ein gemeinsames Bergmassiv.
Auch wenn der Pico Viejo kleiner als der Pico del Teide ist und eher wie sein kleiner Bruder erscheint, wird er als Vater des Teide bezeichnet. Dem Name ist es bereits zu entnehmen, denn der Alte (viejo) war bereits vor dem Teide da.
Auf dieser Wanderroute hast du den besten Blick auf die beiden Vulkane, die sich plötzlich vor dir erheben.
Die Landschaft erstrahlt in gelblichen, rotbraunen und schwarzen Farbtönen, zwischendurch stechen grüne Farbtupfer hervor. Große Ginsterbüsche, saftig grüne Kanarenkiefern und hin und wieder leuchten bunte Blüten zwischen schwarzer Asche und Lava. Die Landschaft ist besonders und sehr schön.
Bei guter Sicht sind in der Ferne die Nachbarinseln La Palma, La Gomera, El Hierro zu sehen und zum Sonnenuntergang färbt sich die Vulkanlandschaft in goldene und rote Farbtöne. Ein perfekter Abschluss nach vielen vulkanischen Eindrücken.
Unsere Wanderführerin begleitet dich durch diese unwirkliche Landschaft mit einem kanarischen Picknick und viel Wissen über Geologie, Flora und Fauna.