Fuerteventura ist bei den meisten für ihre kilometerlangen Sandstrände und die guten Surfbedingungen bekannt. Doch immer mehr Outdoor-Begeisterte zieht es auf die Insel der unendlichen Weiten und der kargen Landschaften, um dort zu wandern.
In diesem Blogbeitrag stellen wir dir vier abwechslungsreiche Wanderrouten vor, die wir auf Fuerteventura unternommen haben.
1. Zwei Vulkane auf einen Streich – Wandern im Norden von Fuerteventura
Fuerteventura ist eine Vulkaninsel. Durch die relativ flache Landschaft ragen viele Vulkankegel in ihrer ganzen Pracht empor, einige verbergen sich unter der Wasseroberfläche. Für uns ist es ein Muss, eines dieser prägenden Prachtexemplare zu Fuß zu erkunden – warum nicht auch gleich zwei auf einmal?
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Streckenlänge: ca. 9 km
- Gehzeit: 2,5 Stunden
- Höhenmeter: ↑↓ 200 m
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Highlights bei dieser Wanderung:
- interessante Lavabrocken
- zwei Vulkane auf einen Streich
- farbenfrohe Flora
- Aussicht am Kraterrand
Diese Rundwanderung beginnt und endet in Villaverde, einem Dorf im Norden von Fuerteventura. Du kannst bis zum Anfang des Wanderweges fahren und dort parken, oder die Route durch das Dorf verlängern.
Der Wanderweg beginnt sofort interessant, denn die unzähligen Lavabrocken bedecken den gesamten Boden, was der Landschaft ein einzigartiges Erscheinungsbild verleiht. Die Lavabrocken sind allesamt mit einer grünen Flechtenart bewachsen, die das Landschaftsbild deutlich prägt.
Nach einer relativ kurzen Streck auf flöacher Ebene, geht es direkt hoch hinaus zum ersten Vulkan, den Montaña de los Saltos. Auf dem Gipfel hast du eine tolle Aussicht und einen Blick in den Krater.
Gut zu wissen: An diesem Vulkan nisten geschützte Vogelarten. Mit Zeit und einem Fernglas kommen VogelbeobachterInnen bestimmt auf ihre Kosten.
Nachdem du den Krater erreichst hast, folgst du den selben Pfad zurück, um wieder auf der Hauptstrecke zu gelangen. Von dort führt dich der Weg an der östlichen Flanke des größeren Volcán de la Arena entlang.
Diese Zone beeindruckt durch die unzähligen grünen Lavabrocken und interessanten Felsformationen, wo du zudem prima beobachten kannst, bis wohin die Lava vor etwa 10.000 Jahren floss. Bei guter Sicht, erwartet dich auf dieser Seite ein beeindruckender Panoramablick bis nach Lanzarote.
Interessant: Klein aber fein, auf dem Mal País (dt.: schlechtes Land) kannst du beim genaueren Hinsehen zahlreiche bunte Pflanzen beobachten. So schlecht scheint das Land also gar nicht zu sein.
Du umrundest den Vulkan bis zur Südseite, wo sich der Berg von seiner schwarzen Seite zeigt. Auch der Untergrund verändert sich und wird zu feinem Geröll, was das Gehen etwas erschwert. Der Weg verläuft teilweise über schmale Pfade entlang des Hanges, Vorsicht ist an diesem Abschnitt geboten.
Auf dem Weg zum Gipfel fallen dir auch die umliegenden Vulkane ins Auge, die sich teilweise als perfekte Kegel darstellen. Auch der berühmte Montaña de Tindaya ist von dort oben zu sehen.
Am Kraterrand angekommen, eröffnet sich dir eine grandiose Aussicht in den beeindruckenden Krater.
Für den Rückweg folgst du den Pfad zurück bis zu den Häuschen. Dort nimmst du den Weg in südlicher Richtung, um dann Richtung Osten nach Villaverde einzuschlagen.
Tipp: Du kannst auch einen Abstecher zu den Windmühlen machen, die zu deiner rechten Seite auf einem Hügel stehen.
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2. Atemberaubende Strandwanderung in Cofete – Fuerteventuras Südwestküste
Einer der schönsten und beeindruckendsten Orte auf Fuerteventura ist Cofete, ein Naturschutzgebiet im Südwesten der Insel. Der Kilometerlange Sandstrand wirkt einfach unfassbar gigantisch, diesen solltest du dir in deinem Urlaub auf Fuerteventura auf keinen Fall entgehen lassen.
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Streckenlänge: ca. 9 km
- Gehzeit: 3 Stunden
- Höhenmeter: ↑↓ 170 m
Diese Route bei Komoot ansehen.
Highlights bei dieser Wanderung:
- interessante Gesteinsformationen
- der Roque del Moro
- Barfußwandern in der Brandung
- Charcos (Naturpools) zum Baden bei Ebbe
Diese Rundwanderung beginnt und endet am Parkplatz vom Playa de Cofete, wo du deine Wanderschuhe erst einmal an den Rucksack binden kannst. Barfuß geht es nun die ersten 3 Kilometer am Strand entlang, bis ein Hügel den Weg versperrt.
Der Weg entlang des Strandes ist einfach wunderschön. Die Wellen des wilden Atlantiks donnern neben dir herein, die Brandung bedeckt einen großen Teil des Ufers. Dort kannst du im festen Sand barfuß wandern und dich dabei herrlich erfrischen.
Achtung! Bitte geh an der gesamten Küste von Cofete nirgends in das Meer, auch nicht knietief. Die Strömungen sind extrem stark und auch wenn das Wasser einladend aussieht, sind die Unterströmungen unsichtbar und gefährlich. Viele TouristInnen sind dort ertrunken.
Kommst du am Hügel an, der sich dir in den Weg stellt, kannst du entweder über die Lavafelsen entlang der Wasserkante gehen, was wir nur bei Ebbe empfehlen würden, oder querfeldein über den Hügel rüber. Der Hügel ist nicht sehr hoch und es gibt einige Stellen, die nicht sehr steil sind, sodass du ihn gut überqueren kannst.
Du hast den letzten Strandabschnitt erreicht und kannst bereits den Roque del Moro im Wasser stehen sehen. Du gehst an mehreren Charcos (Naturpools) vorbei, in denen du dich erfrischen kannst.
Der Weg zum Roque del Morro geht weiter entlang des Strandes, wo du wieder barfuß in der Brandung wandern kannst. Am Ende angekommen erwarten dich interessante Gesteinsformationen, Zeugen aus den Zeiten, als die Vulkane auf Fuerteventura noch aktiv waren.
Die Wanderroute geht nun zurück Richtung Hügel und Charcos, vorbei an versteinerten Sandklippen und einem Felsen mit interessant geschwungenen Linien, die die Zeitgeschichte und Naturgewalten erahnen lassen.
In einer Schlucht kurz vor den Charcos geht der Wanderweg landeinwärts weiter, wo die nächsten Highlights auf dich warten. Die Schlucht ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen, daher gehe am besten an den Felsen entlang.
Gezeichnet vom Wetter, verändert sich diese Schlucht stetig. Vor wenigen Jahren war es noch möglich, diese Schlucht mit Auto zu befahren, heute ist es unmöglich. Faszinierend, wie lebendig und veränderbar die Natur ist.
In dieser Schlucht kommst du an zahlreichen Gesteinsformationen vorbei, die dich faszinieren werden. Genieße die Wunder der Natur.
Oben angekommen, folgst du der Schotterpiste Richtung Cofete links entlang. Im kleinen Dorf kannst du eine Pause im Restaurant einlegen. Von dort ist dein Ziel nur noch einen Katzensprung entfernt.
3. Wanderung durch eine überraschende Landschaft – Der Barranco de las Peñitas
- Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel
- Streckenlänge: ca. 10 km
- Gehzeit: 3 Stunden
- Höhenmeter: ↑↓ 170 m
Diese Route bei Komoot ansehen.
Highlights bei dieser Wanderung:
- überraschend grüne Vegetation während der Regenzeit
- Palmen-Picknickplatz
- interessante Felsformationen
- Charcos (dt.: Pfützen) während der Regenzeit
Dieser Wanderweg beginnt und endet in dem Dorf Vega de Río Palmas in der Gemeinde von Betancuria, direkt an der kleinen Kirche, in der die Schutzheilige von Fuerteventura (Virgen de la Peña) beherbergt ist.
Die Route startest du auf der gegenüberliegenden Seite, dort führt dich der Weg hinter die Häuser auf einen breiten Schotterweg, der zugleich ein ausgetrocknetes Flussbett ist.
Vorbei an kleinen Häusern und bewirtschafteten Gärten, kommst du nach einigen Gehminuten in den Barranco (Schlucht) de las Peñitas, ein Feuchtgebiet (bei Regenzeit) mit Schilf und anderen Grünpflanzen.
Entlang des ausgetrockneten Flussbettes reihen sich ehemalige Terrassenfelder aneinander, diese erkennst du an den übrig gebliebenen Mauern. Ein Staudamm trennt die grüne von der felsigen Zone und dir eröffnet sich eine unbeschreiblich schöne Schlucht.
Der Weg führt dich an der Felswand der Schlucht entlang, vorbei an der kleinen Kapelle de las Peñitas, wo einst die Virgen de la Peña gefunden wurde. Dieser Ort ist magisch, denn die Menschen hinterlassen dort bis heute Opfergaben und Texte, in denen sie Glückwünsche äußern, oder um göttliche Unterstützung bitten.
Du kannst von hier deine Wanderung fortführen, indem du hinter der Kapelle den Weg entlang der Felswand nimmst. Es ergeben sich dir immer wieder wunderschöne neue Blickwinkel auf die Schlucht, die Palmen und eine kleine nah gelegene Siedlung.
An dem Punkt, an dem du wieder auf den Rückweg einschlägst, kannst du entweder umkehren und den selben Weg entlang der Felswand nehmen, oder querschluchtein über die Felsen im ausgetrockneten Flussbett wandern.
Hinweis: Du musst über einige glatte Felsen klettern, was rutschfeste Schuhe und Mut erfordert.
Der Weg über die Felsen führt dich zu einer kleinen Brücke, die sich unterhalb der kleinen Kapelle befindet. Dort gelangst du wieder auf den Hinweg, den du von dort nun zurückgehst. Hast du Glück und wanderst in der Regenzeit, kannst du an den Charcos (dt.: Pfützen) in der Schlucht eine Rast einlegen. Ein wunderschöner Ort, an dem du auch tolle Fotos machen kannst.
4. Wandern von Fuerteventuras Ostküste zur Westküste
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Streckenlänge: ca. 12 km
- Gehzeit: 3 Stunden
- Höhenmeter: ↑↓ 160 m
Diese Route bei Komoot ansehen.
Dieser Rundwanderweg beginnt und endet in Costa Calma, an der Südostküste von Fuerteventura. Du kannst die Wanderung an unserem Startpunkt (siehe Komoot) beginnen, oder direkt am Strand von Costa Calma, der nur etwa 5 Gehminuten entfernt liegt.
Der Wanderweg führt dich ortsauswärts über eine Hügellandschaft, die komplett mit hellem Sand und kleinen Sträuchern bedeckt ist – der Parque Natural de Jandía. Ein Blick auf die Details lohnt sich, die uns die Natur bietet. Verschiedene kleine Blüten, interessante Sträucher und schöne Steine und Felsformationen gibt es zu sehen.
Nach etwa 4,5 Kilometer erreichst du die unfassbar schöne und wilde Westküste, die von schwarzen Basaltgestein und hellem Sandstein geprägt ist. Dort hat der raue Ozean bizarre Gesteinsformationen gebildet, die dich aus dem Stauen nicht mehr herausbringen werden.
Der Wanderweg geht dort entlang der Küste, während sich auf deiner linken Seite die mit Sand bedeckten Hügel erheben und zu deiner rechten die Wellen gegen die Klippen donnern – eine kleine Dusche inklusive.
Parallel zu Hinweg geht der Wanderweg etwas weiter südlich Richtung Ostküste von Fuerteventura. Es erwartet dich die gleiche Landschaft wie hinzu. In Costa alma angekommen, führt dich der Wanderweg durch den Palmen- und Nadelwald des Ortes bis hin zur Küste.
Hinweis: Bei unserer aufgezeichneten Wanderroute musst du über ein paar Felsen zum Strand absteigen, du kannst dich allerdings an der Hauptstraße rechts halten und die nächste Straße Richtung Strand wählen. Dort ist der Zugang zum Strand einfacher.
Du hast die Playas de Costa Calma erreicht, die sich hervorragend für ein erfrischendes Bad eignen. Ein perfekter Abschluss der Rundwanderung.
Achtung: Diese Region ist für starke Winde bekannt. Es kann für nützlich erweisen, sich einen Schutz für die Ohren mitzunehmen und ausreichend Sonnenschutz, denn durch den Wind fühlt sich die Sonne weniger stark an.
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