In vielen europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich und Schweiz kann das Leitungswasser bedenkenlos getrunken werden. Doch wie sieht es auf den Kanaren aus? Kann man das Leitungswasser auf Gran Canaria, Teneriffa, Fuerteventura und den anderen Inseln einfach so trinken?
Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben dafür einen Gastbeitrag von der Autorin Eva des Blogs Auf der Sonnenseite erhalten.
1. Leitungswasser auf den Kanaren – Wie ist die Wasserqualität?
Auf den Kanaren ist Wasser eine sehr begrenzte Ressource. Nur mancherorts gibt es Bergstollen, aus denen Trinkwasser gewonnen werden kann und die Wasserqualität gut ist. An den meisten Orten auf den Kanaren gibt nur aufbereitetes Leitungswasser.
Hast du das Leitungswasser auf den Kanaren schon mal probiert? Es schmeckt und riecht nach Chlor und ist einfach ungenießbar. Nicht nur der Chlor-Zusatz im Wasser ist immens, sondern auch Stoffe wie Hormone, Bakterien, Blei, Kupfer oder andere Schwermetallen können auf den kilometerlangen Rohrleitungen und den letzten Metern im Haus hineingelangen.
Daher solltest du, nach meiner Meinung nach, das Leitungswasser auf den Kanaren weder zum Trinken noch zum Kochen verwenden. Zum Zähne putzen ist es zwar ok und in kleinen Mengen stellt es keinen Gesundheitsrisiko dar.
2. Trinkwasser aus Plastikflaschen – Eine gesündere Alternative auf den Kanaren?
Viele Menschen, die auf den Kanaren leben, sehen sich gezwungen Wasser in Plastikflaschen oder den großen 8-Liter-Kanistern zu kaufen. Ein Pfandsystem gibt es auf den Kanaren leider nicht, weshalb Tonnenweise Plastik im Müll landet, nur um den Durst zu stillen.
Dazu kommt, dass viele Experten das in PET-Flaschen enthaltene Mikroplastik für gesundheitsschädlich halten. Denn die Schadstoffe im Plastik landen im Wasser und so nimmst du täglich Mikroplastik über das Wasser auf – kein schöner Gedanke!
Bei jedem Gang zum Müllcontainer wuchs mein schlechtes Gewissen so viele Wasserflaschen wegschmeißen zu müssen. Noch dazu musste ich mindestens einmal die Woche ins Auto steigen, um Wasserkanister im Supermarkt zu kaufen. Die Transportwege verbrauchen unheimlich viel CO2 und dazu kommt das lästige Schleppen der Kanister.
3. Trinkwasser aus der Leitung – Eine nachhaltige Alternative
Ich war mit dieser Situation nicht mehr zufrieden und begab ich mich auf die Suche nach einem Wasserfilter.
Einen Tischfilter wollte ich nicht, da er unhygienisch sein soll und auch die guten Stoffe aus dem Wasser filtert. Ebenfalls nicht überzeugt hat mich ein Osmosesystem, was relativ teuer ist und ebenfalls Mineralien aus dem Trinkwasser eliminiert. Gerade wenn du viel trinkst, sollte der Wasserfilter auf keinen Fall die Mineralstoffe entfernen.
Bei meiner Recherche bin ich auf das Hamburger Start Up The Local Water gestoßen, das ein patentiertes Aktivkohle-Filtersystem anbietet.
Das Besondere: Die Filterpatrone besteht zu 100% aus recycelten Kokosnussschalen. Das Leitungswasser durchfließt beim Filterprozess eine Strecke von mehr als einem Kilometer und kommt als bestes Trinkwasser, das wertvolle Mineralstoffe, aber keine Schadstoffe enthält, aus dem Hahn.
Was mich dazu überzeugt hat: Der Filter lässt sich ganz einfach am Wasserhahn anschließen und kann jederzeit demontiert und mitgenommen werden. Wenn du in einer Ferienwohnung oder in einem Hotel wohnst, kannst du den Filter einfach anschließen.
Die Montage ist kinderleicht: Du schraubst den Filter einfach an deinem Wasserhahn an. Dank des Umlenkventils kannst du den Wasserhahn ganz normal weiter benutzen und auf den 2. Hahn umstellen, um gefiltertes Trinkwasser zu bekommen.
Die Filterpatrone des Wasserfilters ist austauschbar und muss jedes halbe Jahr erneuert werden. Das kannst du ganz einfach selber machen – mit ein paar Handgriffen hast du die Filterpatrone gewechselt. Du wirst sehen, dass du dank des Wasserfilters viel weniger Geld fürs Trinkwasser ausgeben wirst.
Hier geht’s zum Wasserfilter von The Local Water
Trinkwasser aus der Leitung mit einem Filtersystem – Mein Fazit für die Kanaren
Wir haben den Wasserfilter seit zwei Jahren im Einsatz und könnten nicht mehr darauf verzichten. Ich muss mir einfach keine Gedanken mehr machen, ob wir genügend Wasservorrat zuhause haben. Denn immer ist frisches, leckeres und gesundes Trinkwasser verfügbar. Außerdem trinken wir viel mehr, weil es gut schmeckt und unlimitiert da ist – ebenfalls ein guter Effekt für unsere Gesundheit.
Unser Plastikmüll hat sich deutlich reduziert. Ich nutze das Wasser zum Trinken, Kochen und Blumen gießen. Unsere Gäste sind immer wieder total erstaunt, was für einen geschmacklichen Unterschied das gefilterte Wasser im Vergleich zum Leitungswasser macht.
Um ganz sicher zu gehen, ob der Filter auch auf den Kanaren alle negativen Stoffe aus dem Trinkwasser filtert, habe ich eine Probe des gefilterten Wassers an ein Berliner Labor geschickt. Das Resultat könnte nicht besser sein: Alle Werte sind unter den Grenzwerten der deutschen Trinkwasserverordnung sowie der Weltgesundheitsorganisation und das gefilterte Wasser geht sogar als „Säuglingswasser“ durch.
5. Mein Trinkwasser-Tipp für deinen Urlaub auf den Kanaren
Wenn du auf den Kanaren Urlaub machen willst, wirst du den Wasserfilter wahrscheinlich nicht dabei haben – auch wenn das gehen würde, denn ich habe den Filter schon im Handgepäck von Deutschland nach Teneriffa transportiert.
Um den Plastikverbrauch während deines Urlaubs so niedrig wie möglich zu halten, empfehle ich dir die großen 8-Liter-Wasserkanister im Supermarkt zu kaufen. Dann kannst du eine mitgebrachte Trinkflasche immer wieder auffüllen.
Leider ist die Mülltrennung auf den Kanaren (noch) nicht so selbstverständlich wie in Deutschland. Entsorge deinen Plastikmüll trotzdem in den dafür vorgesehenen Plastikmüllcontainern, die du auf den Straßen findest.
Und für einen längeren Aufenthalt auf den Kanaren ist der Wasserfilter definitiv die günstigere, bequemere und zugleich umweltfreundlichste Wahl.
Tipp für Restaurants: Bestell im Restaurant gleich eine große Wasserflasche für alle. Den Rest kannst du in deine mitgebrachte Glas- oder Edelstahlflasche abfüllen.
Über die Autorin
Eva betreibt den Blog AufDerSonnenseite.de, auf dem sie über ihr Leben und ortsunabhängiges Arbeiten auf Teneriffa berichtet. Seit 3 Jahren lebt sie mit ihrem Freund auf der Sonneninsel und hat ihren Teilzeitjob als Social Media Koordinatorin einfach mitgenommen. Auf ihrem Blog und als Gründerin von Sunny Workation will sie Andere inspirieren, ihre Träume zu leben, der eigenen Berufung zu folgen – sei es Auszuwandern oder ortsunabhängig zu Arbeiten.