Der ewige Frühling in den Subtropen
Die Kanarischen Inseln gehören zu den Subtropen. Durch das Zusammenspiel von geographischer Lage, also die Nähe zum Äquator, den Kanarenstrom (kühle bis mäßige Strömung) und die stetigen Passatwinde, hast du dort das ganze Jahr über ein angenehm mildes Klima auf den Kanaren. Später mehr dazu.
Viele Menschen bezeichnen dieses milde Klima als ewigen Frühling, was wohl einer der Gründe ist, warum die Menschen dort so lebensfroh und glücklich sind.
Auch wenn dort das ganze Jahr über das Klima konstant und mild ist, gibt es auf den Inseln von Gran Canaria bis El Hierro sogar innerhalb der Inseln bis zu sieben kleine Klimazonen.
Die Wassertemperaturen sind durch den Kanarenstrom auf den Kanarischen Inseln relativ konstant. Sie bewegen sich dort das ganze Jahr über um die 20°C, wobei das Wasser in der ersten Jahreshälfte eher kühler und in der zweiten wärmer ist.
Die Nähe zum Äquator
Die Kanaren sind nur etwa 3.100 Kilometer vom Äquator entfernt. Zum Vergleich: Deutschland ist circa 5.700 Kilometer entfernt.
Am Äquator ist die Sonne der Erde das ganze Jahr über am nähesten. Demnach ist dort die Sonneneinstrahlung und die damit verbundene UV-Strahlung am höchsten.
Doch auch in Deutschland ist die UV-Strahlung nicht zu unterschätzen: Du kennst sicher jemanden, der selbst in Deutschland einen Sonnenbrand bekommt. Das bedeutet, dass selbst in Mitteleuropa die UV-Strahlung stark sein kann, die auf den Kanaren noch viel stärker ist.
Der Nordostpassat – Und wie er das Wetter auf den Kanaren beeinflusst
Der Passat ist ein beständiger Wind, der sich in den Tropen und Subtropen um den gesamten Erdball bewegt. Er kommt sowohl auf der Nordhalbkugel, als auch auf der Südhalbkugel vor und wird in Nordostpassat und Südostpassat unterteilt. Die Namen geben die Windrichtung an, aus der die Passatwinde kommen.
Die Passatwinden beeinflussen das Klima nicht nur auf der Erden, sondern haben einen direkten Einfluss auf die Kanaren.
Hier findest du mehr Informationen über den Passat.
Da die Kanaren auf der Nordhalbkugel liegen, befinden sie sich in der Zone des Nordostpassates. Durch diese beständigen Nordost-Winde, bleibt das Klima auf den Kanaren das ganze Jahr über mild.
Der Nordostpassat bringt auch Wolken mit sich, die das Wetter der Inseln beeinflussen. Die Winde pusten manchmal schnell Wolken übers Land, die entweder in den hohen Gebirgen hängen bleiben oder über die flachen Inseln hinweg geweht werden.
Auf den Insel mit hohen Gebirgen bleiben diese Wolken oft hängen, was starken Einfluss auf das Wetter hat. So kann es im Norden wolkig und regnerisch sein, wohingegen es im Süden sonnig und trocken ist.
Da durch den Nordostpassat regelmäßig Wolken in den Gebirgen hängen bleiben und dies das Wetter stark beeinflusst, sind auf einzelnen Inseln Mikroklimata entstanden.
Die Mikroklimata findest du auf den Inseln Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro.
Der Kanarenstrom – Wie der Atlantik das Wetter auf den Kanaren beeinflusst
Der Kanarenstrom ist eine große Meeresströmung, die aus Richtung Norden kühles und mildes Tiefenwasser an die Kanaren vorbei leitet. Die mäßigen Temperaturen des Wassers sorgen auf den Kanarischen Inseln für ganzjährig mildes Klima.
Der Kanarenstrom ist Teil eines großen atlantischen Stroms, der bei den Kapverden (südlich der Kanaren) Richtung Westen abbiegt und zum Nordäquatorialstrom wird. Anschließend durchquert er die Antillen, vorbei an Florida und die Ostküste der USA und wird zum Golfstrom. Dieser biegt kurz vor Kanada Richtung Osten ab und wird zum Nordatlantischen Strom, wovon wiederum der Kanarenstrom abwärts Richtung Kanaren führt.
Calima – Ein Wetterphänomen aus Afrika
Calima ist ein sehr heißer Wüstenwind aus dem nahegelegenen Afrika. Dieses Wetterphänomen beeinflusst das Wetter für ein paar Tage in vereinzelten Regionen auf den Kanaren.
Der heiße Wind aus Afrika bringt Sand aus der Sahara über die Kanaren. Die Sicht wird diesig, die Temperaturen steigen an.
In der Ferne erkennst du den Sand an der trüben rotgelben Sicht. Der Horizont ist kaum zu erkennen.
Am häufigsten sind die Inseln Lanzarote und Fuerteventura betroffen, da diese Kanareninseln sehr nah an Afrika liegen. Gran Canaria und Teneriffa sind auch ab und zu betroffen. La Palma, La Gomera und El Hierro bekommen seltener Calima ab.
Aber keine Sorge: Calima ist kein Wüstenwind, der dir die Sandkörner um die Ohren haut. Er taucht leise auf, verweilt mit etwas Wind über der Insel und verzieht sich ohne Abschiedsgruß.
Selten kommt es vor, dass sich der Sand absetzt. Nur eine leichte Staubschicht legt sich beispielsweise auf den Autos nieder, die nach dem Regen aussehen, als wären sie offroad gefahren.
Klimatische Vielfalt – Eine Besonderheit auf den Kanaren
Auf den Insel Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro gibt es verschiedene kleine Klimazonen, auch Mikroklimata genannt.
Abhängig von der Lage, findest du auf allein einer Insel Temperaturunterschiede von mehr als 10 Grad, dicke Wolken auf der einen und Sonne auf der anderen Seite, sowie immerfeuchte Nebelwälder neben trockenen Lavalandschaften.
Zu bestimmten Jahreszeiten sind die höchsten Gipfel sogar mit Schnee bedeckt.
Ein kleiner Ausflug auf Teneriffa
Wenn du im Süden von Teneriffa bist, befindest du dich in einer sehr warmen und trockenen Landschaft mit kleinen Sträuchern und Kakteen.
Du startest deinen Weg in den Norden über die Berge. Mit jedem Höhenmeter wirst du feststellen, dass die Temperaturen langsam sinken und aus Sträuchern immer mehr Laubbäume und Palmen werden.
Je höher du kommst, desto höher und dichter werden auch die Bäume. Nadelwälder nehmen nun den größten Raum ein.
Näherst du dich dem Pico del Teide, nimmt die Baumdichte wieder ab und die Sträucher prägen überwiegend das Landschaftsbild.
Dann kommst du in eine pflanzenarme Lavalandschaft an. Rotbraune Lavaberge dominieren die Landschaft und die Temperaturen sind weiter gesunken.
Wenn du nun die letzten Höhenmeter bis zum Teide überwindest, solltest du dir eine Jacke anziehen, denn dort kann es sehr kühl sein. Von November bis teilweise Mai gibt es dort oben Schnee.
Jetzt geht es weiter Richtung Norden. Das gleiche Rückwärts. Lavalandschaft, Sträucher und vereinzelt knorrige Bäume, die abwärts höher und dichter werden. Nadelwälder werden von Laubbäumen und Palmen abgelöst.
In La Laguna angekommen, befindest du dich im Wolkental. Dort sammeln sich auf Grund der geographischen Lage fast das ganze Jahr über Wolken, der als Nebel die Sichtweite innerhalb von ein paar Minuten bis auf wenige Meter einschränken kann. Die Temperaturen sind dort auch oft viel niedriger, als im Süden.
Von dort kommst du an viele kleine Ortschaften vorbei, die sich in den Schluchten angesiedelt haben und alle auf Grund der verschiedenen Höhenlagen unterschiedliche Temperaturen haben.
Fährst du weiter Richtung Norden, hoch ins nächste Gebirge, kommst du in eine immergrüne Laubbaumlandschaft, die oft wolkenverhangen und dadurch feucht und saftig grün ist.
Wie du in deinem inneren Auge siehst, prägen die verschiedenen Klimazonen stark die Landschaft und du findest überall ein etwas anderes Klima.
Ist doch spannend, so viel Vielfalt auf einer kleinen Insel. Innerhalb von ein paar Stunden durchquerst du viele verschiedene Gebiete.
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