Rau, wild, einzigartig: Die Sonne scheint, das Auto rattert, eine karge Landschaft breitet sich vor dir aus und du hinterlässt nichts als eine gelbe Wolke aus Staub. Wenn du auf der Suche nach einem echten Abenteuer bist, dann solltest du Cofete ganz oben auf deine ToDo-Liste setzen, denn dieser Ort ist ein absolutes Highlight auf Fuerteventura.
1. Cofete auf Fuerteventura – Eine einzigartige Region
Gleich hinter Morro Jable scheint die Zivilisation zu enden, die asphaltierte Straße wechselt zur Schotterpiste, die Vegetation besteht aus Sand, Steinen und Felsbrocken, die Luft ist trocken und die Sonne scheint erbarmungslos. Es lässt vermuten, dass Leben dort keine Chancen hat.
Stimmt, aber nur auf den ersten Blick!
Im Süden von Fuerteventura, im nördlichen Teil vom Parque Natural de Jandía (dt.: Naturpark Jandía), verbirgt sich hinter einem Bergmassiv die einzigartige und beeindruckende Region Cofete.
Für die Majoreros (Einwohner:innen von Fuerteventura) ist Cofete ein wahrhafter Naturschatz, der insbesondere durch seinen wilden Naturstrand eine echte Berühmtheit ist.
Interessant: 2014 wurde auf Fuerteventura unter der Regie von Ridley Scott der Film „Exodus: Götter und Könige“ gedreht. Im Film ist von der Insel eigentlich gar nichts mehr wiederzuerkennen, außer der Strand von Cofete, der die Küste darstellt, an der Mose seine Gefolgschaft durchs Meer führte.
Da Cofete schwer zu erreichen ist, brachten sie für die Dreharbeiten einen Offroad-Bus mit, den sie im Anschluss Fuerteventura überließen. Dieser Bus verkehrt bis heute zwischen Morro del Jable und Cofete.
2. Die Highlights in Cofete
Wie bereits erwähnt, ist Cofete für die Einheimischen ein echter Naturschatz, so ist bereits die gesamte Region ein absolutes Highlight.
Aber wir wollen diese Region für dich ein wenig differenzieren und stellen dir die Highlights in Cofete ein bisschen genauer vor.
Unser Fuerteventura-Reiseführer mit 101 Highlights
In unserem E-Book haben wir 101 Dinge vor Ort recherchiert und zusammengefasst, um das authentische Fuerteventura auf eigene Faust zu erkunden.
✓ Mit vielen Informationen, Tipps, eindrucksvollen Fotos und Wissen über Fuerteventura
✓ Orte, Highlights, Aktivitäten, Strände, Naturpools
2.1 Der Strand Playa de Cofete
Ein Postkartenmotiv und ein echtes Juwel: Der Playa de Cofete. Allein der Blick vom Aussichtspunkt, an dem du vorbeikommen wirst, ist einzigartig. Vor dir erstreckt sich ein mehr als 12 Kilometer langer Sandstrand in einer perfekten Sichelform mit einem ebenso sichelförmigen Bergmassiv.
Der Playa de Cofete ist ein wilder Naturstrand aus sehr feinem Sand, hell ist er obendrein auch noch. Die unendlichen Weiten des Atlantischen Ozeans sind tiefblau, in der Nähe der Küste erstrahlt er in kräftigen Türkistönen und die Schaumkronen der Wellen sind weiß wie Schnee.
Am Strand angekommen siehst du nichts außer hellen Sand, ein paar Sträucher, das tosenden Meer und das bis zu 807 Meter hohe Bergmassiv. Ein Ort, an dem du dich ganz klein auf dieser Erde fühlen wirst.
So wunderschön der naturbelassene Playa de Cofete ist, so gefährlich ist er auch. Der Strand eignet sich keinesfalls zum Baden, da die Strömungen selbst schon im knietiefen Wasser gefährlich stark ist. Auch wenn das kristallklare Meer sehr einladend aussieht, eine Abkühlung solltest du nur in der seichten Brandung vornehmen.
Um den Strand in seiner absoluten Schönheit zu genießen, lohnt sich ein ausgedehnter Barfuß-Spaziergang. In westlicher Richtung kommst du an sehr schönen Felsformationen vorbei, in östlicher Richtung kannst du die unendlichen Weiten genießen.
2.2 Cofete Dorf
Bevor du zum Playa de Cofete gelangst, fährst du durch ein kleines Dorf aus sehr einfachen Hütten. Kleine Ziegenstallungen und Gemüsegärten verleihen Cofete einen bäuerlichen Charakter.
Die Menschen leben dort in sehr einfachen Verhältnissen, einige Bewohner:innen verbringen in Cofete nur ihre Wochenenden und Ferien.
In dem Dorf gibt es ein Restaurant, das einzige in Cofete, demnach kehren dort vor allem auch die Tourist:innen ein.
2.3 Die Villa Winter
Mysteriös steht in der unbebauten Natur eine weiße Villa, sagenumwoben und einsam mitten im Nirgendwo. Es ranken sich viele Geschichten um dieses Haus, die vor allem mit der Nazizeit in Verbindung stehen. Dabei geht es um Überwachung, U-Boote und einen Tunnel. Oder war es lediglich ein Ferienhaus? Auch wer das Haus errichtet haben soll ist fraglich.
Heute lebt Pedro Fumero in der Villa Winter, sein Großvater stand Gustav Winter, wahrscheinlicher der eigentliche Erbauer und Eigentümer der Villa, sehr nahe. Pedro versucht all die Geheimnisse, die die Villa umgeben, aufzudecken und verspricht schon einmal soviel: Geschichten und Legenden sind oft gar nicht so weit von der Realität entfernt.
Interessieren dich die Forschungsergebnisse und Menschen, die hinter dem Haus stehen? Dann schau doch mal auf der Webseite der Villa Winter vorbei.
2.4 Roque del Moro
Der Roque del Moro ist eine Felsnadel, die halb im Wasser steht. Nicht nur dieser Felsen ist sehr sehenswert, sondern auch die umliegenden Felsformationen und Gesteinsarten. Ein Paradies für Geologie-Fans.
Der Roque del Moro befindet sich an einem westlichen Strandabschnitt von Cofete und ist eigentlich nur noch zu Fuß zu erreichen.
An dem Strandabschnitt mündet eine Schlucht, an der du auf dem Weg nach Cofete vorbeifährst. Eine Piste führt dorthin hinunter, es ist allerdings nicht empfehlenswert die herunterzufahren, da die Natur die Piste ständig verändert.
Am besten du gehst vom Playa de Cofete zu Fuß zu diesem Strand. Eine einfache Wanderung entlang des Strandes führt dich dort zu einem Hügel, den du am besten querfeldein überquerst. Auf der anderen Seite erwarten dich ein Gesteinsparadies und ein paar schöne Naturpools.
2.5 Sonnenuntergang und Sternenhimmel
Abgesehen vom Sonnenuntergang, ist der Sternenhimmel über Cofete bombastisch.
Weit weg von Lichtverschmutzung und an einem der schönsten Naturstrände Europas, solltest du nicht nur einen wundervollen Sonnenuntergang genießen, sondern auch den Sternenhimmel.
Der Playa de Cofete ist nach Nordwesten ausgerichtet, somit hast du von dort das ganze Jahr über wundervolle Sonnenuntergänge über dem Meer. Die Lichtspiele der Natur sind dort einfach unschlagbar.
Kehrt die Nacht ein und wird der orange-blaue Streifen am Horizont immer schmaler, funkeln nach und nach die kleinen Sterne wie Diamanten am schwarzen Nachthimmel. Am Strand die Sterne beobachten, während die Wellen an die Küste donnern… Wow, das ist doch ein phantastisches Urlaubserlebnis, nicht wahr?
Campen ist am Playa de Cofete natürlich verboten, aber sollte die Rückfahrt zu beschwerlich für dich sein, kannst du dort unauffällig in deinem Auto übernachten. Am Morgen rücken dann lediglich die Aufräumkräfte am Strand an, die (leider) den Müll der Tagesgäste wegräumen müssen.
Unsere Empfehlung: Möchtest du deinen Abend unterm Sternenhimmel zu einem runden Erlebnis machen? Mit Visit Dark Skies* kannst du dich auf dein Strandtuch legen, die Lautsprecher oder Kopfhörer einschalten und ein Hörerlebnis unterm Sternenhimmel genießen. Eine Audiodatei, die du dir jederzeit und überall anhören kannst.
3. Wandern in Cofete
Cofete ist ein Paradies für Naturliebhaber:innen und eignet sich hervorragend zum Wandern. Viele Trampelpfade oder auch Querfeldeinmöglichkeiten bieten dir tolle Routen. Einfach drauf los oder in einer Wander App geplant – alles ist möglich.
Wir haben eine schöne Rundwanderung mit Zwischenstopp beim Roque del Moro unternommen. Dabei sind wir am Parkplatz vom Playa de Cofete gestartet und Richtung Westen am Strand entlang losgewandert.
Hier findest du die Route auf Komoot
Mit ein Paar Gesteins-Highlights und einer Durchquerung einer Schlucht, sind wir über die Schotterpiste zurück Richtung Cofete Dorf, um im Restaurant die Wanderung Revue passieren zu lassen.
Im Parque Natural de Jandía kannst du viele verschiedene Wanderungen unternehmen, unter anderem auch die Überquerung des Bergmassivs und zum Gipfel des höchsten Berges von Fuerteventura.
In dieser Region solltest du unbedingt mehr als ausreichend viel Wasser mitnehmen. Die Luft ist trocken, die Sonne heiß und erbarmungslos und Winde können sehr stark wehen. Natürliche Wasservorkommen gibt es dort nicht und die Ortschaften sind sehr, sehr, sehr, sehr, sehr weit voneinander entfernt.
Drei weitere Wanderrouten auf Fuerteventura findest du in unsem Beitrag „Wandern auf Fuerteventura – Top 4 abwechslungsreiche Routen“.
4. Anfahrt nach Cofete
Die Anfahrt nach Cofete ist gar nicht so einfach, was auch gut ist, denn so strömen nicht die Massen an diesem wundervollen Ort mitten in der Natur.
Die Autovermietungen weisen darauf hin, dass das Auto für diese Strecke nicht versichert ist, denn nach Cofete gibt es keine befestigten Straßen. Du fährst über eine Schotterpiste, welche das Auto kräftig durchrüttelt.
Am besten du mietest dir einen Jeep (oder ähnlich), der für Schotterpisten geeignet ist. Klär das am besten mit deiner Autovermietung ab. Natürlich kannst du auch auf eigene Verantwortung nach Cofete fahren, wenn dann etwas am Auto kaputt geht, musst du dafür die Kosten tragen.
Sei dir bewusst, dass die Anfahrt anspruchsvoll sein kann, je nach aktuellem Zustand der Schotterpiste.
Mittlerweile kannst du auch mit Quad nach Cofete fahren. Sei dir dabei auch bewusst, dass du durch eine sehr sandige und steinige Zone fährst. Steinschlag ist dort nicht nicht die Seltenheit.
Aber, mit Vorsicht und Rücksicht ist die Anfahrt nach Cofete auch nicht so schwer. Wir sind selbst mit unserem Caddy dort gewesen und hatten keine Probleme. Du solltest nur bedenken, dass es sich um eine Schotterpiste handelt, deren Beschaffenheit vom Wetter abhängig ist und es zu Steinschlag kommen kann, wenn andere Menschen rücksichtslos unterwegs sind.
Die Buslinie 111 verkehrt täglich von 10:00 – 16:00 Uhr zwischen Morro Jable Hafen, Puertito und Playa de Cofete.
Diese Artikel könnten dich auch interessieren: