Candelaria ist aus religiöser Sicht der wohl wichtigste Ort auf Teneriffa. Als Pilgerort beheimatet dieses Küstendorf die Schutzheilige der Kanarischen Inseln, für sie allein wurde die prächtige Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria errichtet. Sowohl die Schutzheilige als auch die Basilika sind für viele Einheimische und TouristInnen eine wichtige Sehenswürdigkeit auf Teneriffa.
Neben des religiösen Einflusses bietet Candelaria noch weitere Sehenswürdigkeiten, die eng mit der langen Geschichte Teneriffas verbunden sind. Entdecke in diesem Beitrag die wichtigsten Informationen und Hintergründe dieser Sehenswürdigkeiten, sowie die Geschichte der Virgen (Jungfrau) de la Candelaria.
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1. Candelaria – Ein Küstenort mit bedeutender Geschichte auf Teneriffa
Candelaria liegt im Osten der Insel, unterhalb von Santa Cruz de Tenerife. Die Lage bietet einen hervorragenden Blick auf die Küste von Santa Cruz de Tenerife und bei guter Sicht auch auf die Nachbarinsel Gran Canaria.
Die Geschichte des Dorfes reicht bis zu den Guanchen zurück, den Ureinwohnern von Teneriffa. Mit ihnen ist die Geschichte der Virgen de la Candelaria eng verbunden, woraus sich Candelaria über die Jahrhunderte hinweg zum Pilgerort entwickelte.
Noch heute pilgern Jahr für Jahr tausende Menschen jeden 2. Februar und 15. August über mehrere Pilgerwege zur Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria.
Parallel dazu gewann dieses Küstendorf bereits nach der Eroberung der Spanier auf Grund des Töpferhandwerks eine große Bedeutung. Schon die Guanchen führten diese Tätigkeit aus, die von den Spaniern übernommen wurde.
Schwarze Sandstrände, Höhlen und ein kleiner Hafen kennzeichnen heute den Küstenabschnitt von Candelaria, in unmittelbarer Nähe der Basilika befinden sich zudem mehrere Café und Restaurants, sowie eine kleine Einkaufsstraße.
2. Sehenswürdigkeiten in Candelaria auf Teneriffa
Candelaria ist ein relativ kleiner Ort, dennoch gibt es dort bedeutende Sehenswürdigkeiten, die geschichtlich eine Rolle spielen.
2.1 Basílica Nuestra Señora de la Candelaria
Die Basílica Nuestra Señora de la Candelaria wurde als Zuhause für die Virgen de la Candelaria errichtet. Das ursprüngliche Gebäude wurde an dieser Stelle im Jahre 1672 errichtet und war somit der erste große Tempel für die Schutzheilige der Kanaren.
Im Jahre 1789 wurde der Tempel von einem Feuer zerstört und durch verschiedene unglückliche Umstände kam es erst im 20. Jahrhundert zu einem Wiederaufbau. Das heutige Gebäude wurde als Basilika zwischen 1949 und 1959 errichtet.
Wusstest du schon? Eine Kathedrale ist das größte und wichtigste religiöse Gebäude einer Stadt/Gemeinde. Eine Basilika ist eine Kirche, die eine besondere Bedeutung hat. Dies kann auf Grund eines sehr bedeutenden Merkmals sein, wie das Alter des Gebäudes oder eine heilige Figur. Im Falle der Basílica de la Candelaria ist es wegen der Virgen de la Candelaria.
Die Basilika wurde im neoklassischen Stil erbaut und besitzt einen 45 Meter hohen Turm mit zehn Glocken. Zu Ehren von Jesús Mendoza Gonzáles († 2013) der ehemalige Rektor der Basilika, läuten jeden Morgen um 10 Uhr die Glocken eine Friedenshymne.
Im Innern befindet sich hinterm Altar die Virgen de la Candelaria, sowie zwei Kapellen und ein Kerzensaal. Zudem befinden sich an den Wänden der Basilika religiöse Gemälde, auf denen Szenen dargestellt werden, die mit der Jungfrau in Verbindung stehen.
Der obere Bereich der Basilika wird mit Buntglasfenstern verziert, auf denen verschiedene religiöse Szenen dargestellt werden.
- Eintritt: kostenlos
- Öffnungszeiten: Mo 15:00 – 19:30 / Di-So 7:30 – 19:30
- Standort Basilika Nuestra Señora de la Candelaria
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2.2 Die Jungfrau von Candelaria – Schutzheilige der Kanaren
Die Virgen (Jungfrau) de la Candelaria ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Dorfes. Als Schutzheilige der Kanaren ist sie für Teneriffa zugleich die wichtigste religiöse Figur der Insel.
Die Virgen de la Candelaria hat eine dunkle Hautfarbe und wird daher liebevoll “La Morenita” genannt, was als verniedlichte Form von “Die Dunkelhäutige” übersetzt werden kann (oder wortwörtlich “Das Dunkelhäutchen”).
Interessant: Die Geschichte der Jungfrau reicht bis in die Zeiten der Guanchen (Ureinwohner Teneriffas) zurück. Es wird davon ausgegangen, dass das Ereignis dieser Legende Ende des 14. Jahrhunderts stattgefunden haben soll.
Eines Tages wurde die Jungfrau am Strand von Chimisay von zwei Hirten der Guanchen entdeckt. Die Hirten hatten zunächst große Angst vor dieser fremden Person und näherten sich ihr nur vorsichtig. Als sie erkannten, dass diese Person eine Frau war, versuchten sie diese mit Steinen zu verjagen. Es war den Guanchen untersagt, sich fremden Frauen zu nähern oder gar mit ihnen in Kontakt zu treten.
Als die Frau nicht reagierte, versuchte einer der beiden Hirten sie mit einem Messer anzugreifen. Dabei traf er verwunderlicher Weise nicht die Frau, sondern sich selbst. Daraufhin informierten sie ihren König Acaymo, der sich zusammen mit seinen Beratern und den Hirten von der Regungslosigkeit der fremden und eigenartigen Frau selbst überzeugte.
König Acaymo befahl den Hirten die Jungfrau wegzutragen, doch in dem Moment, als die Hirten sie berührten, heilten ihre Wunden. Der König erkannte sofort, dass es sich um eine magische Frau handeln müsse und ließ sie in seine Höhle bringen.
Einige Jahre später, als die Spanier bereits Teile der Kanaren erobert hatten, kam ein versklavter Guanche, welcher bereits zum Christentum konvertiert wurde, nach Candelaria. Der Sklave sah die Frau und erkannte, dass diese die Jungfrau Maria war.
In Folge dessen ließ der König Acaymo die Jungfrau zur Höhle von Achbinico bringen, wo sie für die öffentliche Verehrung platziert wurde.
Die Jungfrau hatte bis zum Bau ihres ersten Tempels ihren Platz in der Höhle von Achbinico, vor der die Kapelle San Blas errichtet wurde. Diese befindet sich hinter der Basilika neben der Höhle am Ende des Küstenweges und war das erste christliche Heiligtum der Kanaren, zu dem die Gläubigen pilgerten.
Als der erste große Tempel, welcher 1672 errichtet wurde, durch einen verheerenden Brand im Jahre 1789 zerstört wurde, brachten die DorfbewohnerInnen die Jungfrau ins angrenzende Kloster. Dort verschwand sie im Jahre 1826 nach einem Unwetter. Daraufhin wurde vom Künstler Fernando Estevez eine neue und viel größere Jungfrau erschaffen, welche im Jahre 1830 gesegnet wurde.
1959 zog die Jungfrau in die Basílica de la Candelaria ein, die eigens für sie neu errichtet wurde.
2.3 Die Menceyes – Die Königsstatuen von Candelaria
Ein absolutes Highlight unter den Sehenswürdigkeiten in Candelaria sind die neun herrschaftlichen Statuen der ehemaligen Könige der Guanchen. Zwischen dem Atlantik und der für die neue Zeit bedeutsamen Plaza de la Patrona de Canarias präsentieren sie stolz längst vergangene Zeiten. Zeiten, bevor die Spanier die Kanaren eroberten und die Guanchen versklavten und vernichteten.
Die spanischen Eroberer vernichteten seinerzeit alles, was von den Guanchen errichtet wurde. Die Kolonialisierung war so radikal, sodass sich sogar viele Guanchen in den Tod gestürzt haben sollen. Die Spanier hatten zu dieser Zeit kein Interesse das Erbe der Guanchen aufrecht zu erhalten und somit gibt es nur schriftliche Überlieferungen, die teilweise angezweifelt werden.
Nach und nach werden heute aber in Höhlen Wandmalereien und andere Fundstücke gefunden. Vielleicht erfahren wir in den kommenden Jahren doch noch mehr, als wir ahnen. Das wäre schön.
Der Bildhauer José Abad erschuf die neun Bronzestatuen, welche 1993 eingeweiht wurden. Davor befanden sich an dieser Stelle Skulpturen aus Vulkangestein.
- Acaymo – König von Tacoronte
- Adjona – König von Abona
- Añaterve – König von Güímar
- Bencomo – König von Taoro
- Beneharo – König von Anaga
- Pelinor – König von Adeje
- Pelicar – König von Icode
- Romen – König von Daute
- Tegueste – König von Tegueste
2.4 Das Töpferzentrum von Candelaria “Centro Alfarero Casa Las Miquelas”
Candelaria hat nicht nur durch die Schutzheilige der Kanaren an Bedeutung gewonnen, sondern auch durch das traditionelle Töpferhandwerk.
Die Geschichte dieses Handwerks reicht bis zu den Guanchen zurück. Schon bevor die Spanier die Kanaren eroberten, nutzten die Guanchen die Erde aus den nahegelegenen Bergen, die sie zu Ton verarbeiteten. Daraus haben sie Gefäße für den alltäglichen Gebrauch getöpfert.
Interessant: Das Töpferhandwerk wurde nur mit den Händen ausgeübt, eine Drehscheibe kam nie zum Einsatz. Die Frauen, die dieses Handwerk in der Regel ausübten, töpferten die Gefäße mit verschiedenen Hand-/Fingertechniken, sowie Utensilien wie Löffel, Steine und Lappen zum Glätten und Verzieren.
Die SpanierInnen übernahmen das Töpferhandwerk und führten es bis in die 80er Jahre weiter. Leider starb zu dieser Zeit die Töpferkunst in Candelaria aus, da moderne Materialien wie Keramik und Plastik die Kanaren eroberten.
Heute gibt es in Candelaria ein Projekt, welches diese Tradition wieder lebendig werden lassen soll. Zu dem Projekt gehört ein kleines Museum, in dem in mehreren Sprachen die Geschichte des Töpferhandwerks erzählt wird, sowie eine Werkstatt, in der das Handwerk vorgeführt wird. In dem kleinen Geschäft nebenan kannst du kleine getöpferte Andenken und Schmuckstücke kaufen.
- Eintritt: kostenlos
- Öffnungszeiten: Di-Sa 11:00 – 16:00 Uhr
- Standort Töpferzentrum
Tipp: Um zur Töpferei zu gelangen, kannst du die Treppe nach oben nehmen, die sich vorm Haupteingang der Basilika befindet. Dort oben angekommen nimm nach rechts einen kleinen Abstecher durch die engen Gassen des historischen Ortskerns.
3. Restaurant Tipps
Die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen kann ganz schön hungrig machen. Du kannst dich direkt an der Plaza vor der Basilika niederlassen, oder etwas weiter entfernt am Hafen in der Cofradía de Pescadores de Candelaria einkehren.
Ein weiteres gutes Restaurant befindet sich oberhalb von Candelaria, das Restaurante El Monaguillo.
4. Anreise und Parken
Candelaria liegt im Osten von Teneriffa, direkt an der Autobahn. Das Dorf ist sowohl mit Auto als auch mit Bus sehr gut zu erreichen.
Anreise mit Bus
Mit den folgenden Buslinien erreichst du Candelaria:
120 Santa Cruz – Güimar
121 Santa Cruz – Güimar
122 Santa Cruz – Polígono ind. Güimar/Socorro
126 Santa Cruz – Candelaria
127 Taco – Güimar
Anreise mit dem Auto
Du erreichst Candelaria sowohl aus dem Norden als auch aus dem Süden kommend über die TF-1, mit der Abfahrt Nr. 17 Richtung Candelaria.
Parken
Parken kannst du auf dem Parkplatz vor dem Rathaus oder am Straßenrand.
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