Die Sonne lacht, das Meer glitzert im Sonnenlicht und das kühle Nass zieht dich magisch an – doch ist das Baden auf den Kanaren gefährlich? Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach und klären auf, wie du dich am Strand und im Naturpool richtig verhältst. Mit unseren Tipps kannst du gut vorbereitet und unbesorgt deinen Urlaub auf der Insel genießen.
1. Der Atlantik – Ein gefährliches Meer?
Die Kanaren liegen im Atlantischen Ozean. Dieser reicht vom Arktischen Ozean im Norden über den Äquator bis hin zum Antarktischen Ozean im Süden. Im Osten des Weltmeeres liegen die Kontinente Europa und Afrika, im Westen der komplette Kontinent Amerika.
Diese gewaltige Größe lässt bereits erahnen, dass es sich um ein gefährliches Meer handelt. Doch was macht den Atlantik so gefährlich?
Da sich der Ozean über verschiedene Klimazonen und zwischen zwei großen Kontinenten ausbreitet, ist er verschiedenen Wetterbedingungen ausgesetzt. Zudem bilden sich auf Grund dessen über dem Atlantik riesige Wetterphänomene wie tropische Wirbelstürme und riesige Regenzellen, die wir an Land zu spüren bekommen. Verschiedene Wetterphänomene haben zugleich auch wieder eine Auswirkung auf das Wasser selbst, was sich als Wellen widerspiegelt.
Wenn auf einer Seite des Atlantiks riesige Stürme wüten, wandelt der Ozean die freigesetzte Energie in Wellen um. Diese wandern quer durch den Atlantik und kommen auf der anderen Seite beispielsweise als beliebte Surferwellen an. Diese können allerdings für den Menschen gefährlich werden.
Unterhalb der Wasseroberfläche verbergen sich zudem verschiedene Strömungen, die lokal auftreten oder quer durch den Atlantischen Ozean reichen. Sie dienen alt Highways vieler Meeresbewohner und regulieren die Lufttemperaturen an Land. Auch für die Seefahrt sind sie sehr nützlich, für den Menschen können sie allerdings gefährlich werden.
2. Meeresströmungen auf den Kanaren
Auf den Kanaren, oder besser gesagt um den Kanarischen Inseln herum, gibt es viele Meeresströmungen. Hauptsächlich führt aber durch das kanarische Archipel der Kanarenstrom. Dieser ist Teil des großen atlantischen Stromrings zwischen Amerika, Europa und Afrika.
Dieser Stromring setzt sich im Uhrzeigersinn aus folgenden großen Meeresströmungen zusammen:
- Golfstrom vor der amerikanischen Ostküste
- einen Teil des Nordatlantikstroms zwischen Amerika und Europa
- Portugalstrom entlang der Südwestküste Europas
- Kanarenstrom entlang der westafrikanischen Küste und Kapverden
- Nordäquatorialstrom zwischen Afrika und Amerika
- Antillenstrom nördlich der Karibik
- Floridastrom
Der Kanarenstrom beeinflusst das Klima auf den Inseln, ist aber auch der Grund, warum es viele Badeunfälle auf den Kanaren gibt. Die Kraft dieser gigantischen Meeresströmung ist enorm, sodass sich viele kleine Strömungen entlang der Küste bilden. Zusammen mit den Wellen, die quer durch den Atlantik anreisen, kann das Baden auf den Kanaren gefährlich werden.
3. Die Gefahr beim Baden auf den Kanaren
Die Gefahr beim Baden auf den Kanaren liegt also auf der Hand: Es sind sowohl die Wellen als auch die Strömungen, die beim Schwimmen und Baden gefährlich werden können. Nachfolgend gehen wir auf die Gefahren der Wellen und Strömungen genauer ein, die sich voneinander unterscheiden.
Gut zu wissen: Auf den Kanaren gibt es so gut wie keine für den Menschen lebensgefährlichen Meeresbewohner. Manchmal können Quallen im Wasser sein, worüber in der Regel mit Warnschildern oder Flaggen hingewiesen wird. Eine Gefahr von Haien gibt es nicht, auch wenn ungünstige und sehr seltene Unfälle nie ausgeschlossen werden können.
3.1 Die Gefahren der Wellen
Wie bereits weiter oben erwähnt, reisen die Wellen quer durch den Atlantik von einem zum anderen Kontinent. Dabei bauen sie viel Energie auf, die sich am Strand in Form von sich brechenden Wellen entlädt. In der Regel sind die Wellen ungefährlich, dennoch können sie für ungeübte Menschen zur Gefahr werden.
Wellen gibt es meist die ganze Zeit, doch in regelmäßigen Abständen kommen mit kräftigeren und größeren Wellen Wellengruppen, die sogenannten Sets. Diese rollen mit etwa drei bis sieben gleich großen Wellen an. Während eines Sets solltest du also äußerst wachsam sein.
Warte lieber auf eine Setpause, um ins Meer zu gehen oder es zu verlassen. Ansonsten können dich die Wellen “umhauen” und zu Boden drücken. Möchtest du aufstehen, kann bereits die nächste Welle kommen. Dies kann, je nach Größe und Stärke der Wellen, von erschöpfend bis zu panischen Momenten führen, vor allem wenn schwächere Menschen wie Kinder und ältere Personen betroffen sind.
Tipp: Bevor du ins Meer gehst, beobachte es circa 20 Minuten, um die Größe der Sets zu sehen. So kannst du auch die Momente abwarten, um ins Meer zu gehen. Bist du bereits im Meer, warte vor dem Ausstieg lieber, bis das Set vorüber ist.
Bist du im Wasser und es gibt Wellen solltest du folgendes beachten: Um standhaft in den Wellen zu bleiben, empfiehlt es sich, seitlich mit breit aufgestellten Beinen hinzustellen und die Welle abzuwarten. So hast du mehr Standhaftigkeit und die Kraft der Welle wird durch eine geringere Angriffsfläche verringert. Alternativ kannst du auch unter eine Welle durchtauchen, droht sie genau vor dir zu brechen.
Trifft dich eine Welle, heißt es, Ruhe bewahren, die Arme auszubreiten und abzuwarten.
Bei Wellen im Naturpool solltest du auf ein Bad verzichten. Schwappen große Wellen in die natürlichen Becken entstehen Bewegungen und teils Strömungen innerhalb der Pools. Dadurch kannst du an die scharfkantigen Wände gedrückt und verletzt werden. Zudem kann es passieren, dass du in kleineren Pools bei großen Wellen ins Meer hinausgespült wirst. Die Kraft der Wellen ist enorm groß.
Auch solltest du darauf verzichten, dich am Rand eines Pools, einer Klippe oder einer anderen Meereskante hinzustellen, um dich vom Weißwasser einer Wellen nass spritzen zu lassen. Auch dann haben die Wellen noch enorm große Kräfte und können dich ins Meer spülen oder so stark wegspülen, dass du verletzt wirst. Hier denke auch daran, dass zwischendurch eine Wellengruppe (Set) kommt und dich überraschen kann.
3.2 Die Gefahren bei Strömungen
Du weißt nun, dass unterhalb der Wasseroberfläche eine gigantische Meeresströmung an den Kanarischen Inseln vorbeizieht. Diese kann für die Menschen sehr gefährlich werden, wenn sie unachtsam und übermütig im Meer schwimmen gehen.
Die Strömungen machen sich erst spät bemerkbar. Sicher kennst du das Gefühl, dass du am Strand an einer Stelle ins Meer gehst und an einer anderen wieder herauskommst. Das kann dir auch auf den Kanaren passieren, allerdings sind die Strömungen hier viel stärker als an der Ostsee oder im Mittelmeer.
Eine Strömung kann dich auf das Meer hinausziehen und ungewollt Panik verursachen. In diesem Moment passiert leider etwas Fatales, denn der Mensch reagiert damit, mit viel Kraft wieder an Land zu schwimmen. Leider gegen die Strömung, was schnell zur Erschöpfung und dann zu einem tragischen Unfall führt. Könnte der Mensch in einer derartigen Situation mit Ruhe reagieren, würde er seitlich aus der Strömung hinausschwimmen. Allerdings gelingt es nur wenigen Menschen, viele überschätzen sich selbst.
Eine Strömung kann auch durch Wellen verursacht werden, der sogenannte Sog zwischen den Wellen. Dieser kann dich auch nach und nach immer mehr auf das Meer hinausziehen und es dir erschweren, wieder das Land zu erreichen.
Auch im flachen Wasser kann dies zum Problem werden. Wenn die kräftigen Wellen dich “umhauen”, du aufstehen möchtest und dir durch den Sog die Beine weggezogen werden und dann die nächste Welle über dich zusammenbricht, kann das sehr gefährlich werden. Panik und Atemnot können schlimme Folgen haben, wenn dann noch Steine im Wasser sind, wird die Unfallgefahr erhöht.
4. Sicher auf den Kanaren baden
Nun kennst du die Gefahren beim Baden und Schwimmen auf den Kanaren, doch keine Sorge, mit Respekt vor dem Atlantik und einem wachsamen Auge kannst du dennoch sicher ins Meer springen.
Es gibt viele Strände, die in der Badezone sicher sind. Manche Strände haben auch ein künstliches Riff, welches den Badebereich vor großen Wellen schützt. Überwachte Meerwasserschwimmbecken sind meistens auch ungefährlich, besondere Vorsicht solltest du allerdings bei Naturpools in der Natur haben. Hier auf die Gezeiten und den Seegang achten.
Die Wellen sind nicht jeden Tag so stark und viele Strände sind überwacht. Es ist sehr wichtig, dass du beim Baden und Schwimmen in der Nähe des Ufers bleibst und es vermeidest, weit rauszuschwimmen. Achte auch immer darauf, dass andere im Wasser sind und vermeide es, übermütig zu sein.
Sind Strände, Naturpools oder Meerwasserschwimmbecken gesperrt, solltest du dies unbedingt berücksichtigen. Weht die rote Flagge, solltest du den Sprung ins Wasser vermeiden. Sind Warnschilder aufgestellt, haben diese einen guten Grund, also befolge die Warnhinweise.
Der Atlantik bleibt ein Weltmeer mit starken Strömungen und großen Wellen. Dies solltest du immer im Hinterkopf behalten und nur baden gehen, wenn es das Meer zulässt. Das tut es oft.
4.1 Die Bedeutung der Flaggen an den Stränden
- Blaue Flagge: Umweltzeichen – Einhaltung von Standards hinsichtlich Umweltbildung, Umweltmanagement, Dienstleistungsgüte und Wasserqualität
- Weiße Flagge mit Quallen: Hinweis, dass es Quallen gibt, wird in der Regel mit roter oder gelber Flagge kombiniert
- Grüne Flagge: Das Wasser ist ruhig und das Baden ungefährlich
- Gelbe Flagge: Das Baden ist erlaubt, aber mit Vorsicht. Ungeübte Schwimmer:innen, Kinder und ältere Personen sollten das Baden vermeiden
- Rote Flagge: Baden verboten, lebensgefährlich Wasserbedingungen
- Schwarze Flagge: Strand ist geschlossen und Betreten Verboten, da Gesundheit in Gefahr
5. Fazit: Ist das Baden auf den Kanaren gefährlich?
Ist das Baden auf den Kanaren gefährlich? Jein. Der Atlantik birgt viele Gefahren, es ist aber auch nicht grundsätzlich gefährlich. Du musst nur wissen, wann und wo ein Bad im Atlantik ungefährlich ist und wie du dich bei Wellen und Strömungen am besten verhältst. Dafür hast du in diesem Artikel hilfreiche Tipps bekommen.
Auf den Kanaren gibt es zudem bewachte Strände und Naturpools und durch Wellenbrecher geschützte Badebuchten.
Wir wünschen dir einen schönen Urlaub und viel Spaß beim Baden.
Diese Artikel könnten dich auch interessieren: