Ein schwarzer Sandstrand, uralte Höhlen und eine raue Natur – willkommen in Ajuy auf Fuerteventura! In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Ajuy und seine Höhlen wissen musst und welche Highlights dich in der Umgebung erwarten.
Wenn du also ein schönes Ziel für einen Ausflug an die Westküste von Fuerteventura suchst, bist du hier genau richtig.
1. Ajuy – Ein traditionelles Fischerdorf auf Fuerteventura
Ajuy ist ein traditionelles Fischerdorf, welches an der Westküste von Fuerteventura liegt. Es befindet sich im ältesten Teil der Kanaren und liegt in dem Barranco de Ajuy (dt.: Schlucht von Ajuy).
1402 soll in der Nähe des Fischerdorfes der Freibeuter Jean de Bethencourt an Land gegangen sein. Zwei Jahre später schaffte er es Fuerteventura für die spanische Krone zu erobern und gründete die damalige Hauptstadt Betancuria, welche nur 26 Kilometer von Ajuy entfernt liegt.
Lange Zeit lebten die Bewohner:innen des Dorfes hauptsächlich vom Fischfang. Heute spielt das Fischen keine bedeutende Rolle mehr. Dennoch ist der Charme des Fischerdorfes ein wenig erhalten geblieben. Ajuy orientiert sich mittlerweile am Tourismus. So kannst du einen Tagesausflug zu den berühmten Höhlen von Ajuy unternehmen oder gleich deinen Urlaub in einer Unterkunft verbringen.
2. Highlights in Ajuy und Umgebung
Obwohl Ajuy ein sehr kleines Fischerdorf im Westen von Fuerteventura ist, erwarten dich gleich mehrere Highlights. Von uralten Höhlen über Naturpools bis hin zu einer wunderschönen Schlucht, durch die du bis nach Ajuy wandern kannst.
2.1 Die Höhlen von Ajuy & der versteinerte Strand
Die Cuevas de Ajuy (dt. Höhlen von Ajuy) sind das erste Highlight, denn sie haben das kleine Fischerdorf berühmt gemacht. Wenn du die Höhlen von Ajuy besuchst, betrittst du Gestein, welches um die 70 Millionen Jahre alt ist.
Die Höhlen haben sich bereits unter der Wasseroberfläche gebildet, zu einer Zeit, in der es die Insel Fuerteventura noch nicht gab. Das geologische Alter von Fuerteventura liegt bei schätzungsweise 20 bis 22 Millionen Jahren, also rund 50 Millionen Jahre jünger als das Gestein in dieser Region.
Der Basaltkomplex rund um Ajuy ist wie die gesamte Insel vulkanischen Ursprungs und steht Naturschutz.
Einen Teil der Höhlen kannst du vom Fischerdorf aus bequem zu Fuß erreichen und sogar in sie hineingehen. Ein wenig schwindelfrei solltest du sein, denn eine schmale Treppe führt entlang der Klippen in die Höhle.
Auf dem Weg zu den Höhlen von Ajuy überquerst du einen versteinerten Strand mit Sedimenten vom Meeresboden. Ein weiteres Highlight in dem Fischerdorf. Dieser Strand ist schätzungsweise vier Millionen Jahre alt. Er ist sehr beeindruckend, denn durch die Gezeiten und verschiedenen Witterungseinflüsse haben sich wunderschöne Formationen und Muster gebildet.
Hinweis: Da du den versteinerten Strand in Ajuy überqueren und berühren kannst, sei bitte achtsam dabei. Der Sandstein befindet sich weiterhin im stetigen Wandel und ist von Menschenhand sehr leicht zu zerstören. Mancherorts haben auf Fuerteventura Besucher:innen im Sandstein Namen, Symbole und Sprüche eingeritzt.
Bei dem Besuch der Höhlen von Ajuy und dem versteinerten Strand kannst du mit einem beeindruckenden Erlebnis rechnen. Das meist aufgewühlte Meer an der Westküste von Fuerteventura ergibt zusammen mit der felsigen Küste ein tolles Naturschauspiel.
Interessant: Im Bereich der Höhlen findest du auch einen alten Kalkofen. Darin wurde Muschelkalk zu Branntkalk verarbeitet. Diesen haben sie von einer Plattform abgebaut, die sich vor Jahrmillionen vom Meeresboden erhoben hat.
Die Höhlen von Ajuy erreichst du über den Strand Playa de Ajuy. Entlang der Klippe, die den Strand auf der rechten Seite abschließt, befindet sich der Weg zu den Cuevas de Ajuy.
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2.2 Der Strand Playa de Ajuy
Ein weiteres Highlight in Ajuy ist der schwarze Strand Playa de Ajuy. Er gehört zu unseren 10 schönsten Stränden auf Fuerteventura und ist vor allem zum Sonnenuntergang eine Augenweide.
Beeindruckende Wellen treffen fast das ganze Jahr auf den schwarzen Sandstrand, während die Gischt in die Luft steigt. Wenn zur Abendstunde das Licht der untergehenden Sonne die Gischt in goldene Farbtöne färbt, ist das Naturschauspiel perfekt.
Zum Baden eignet sich der Strand nicht. In der Regel ist das Meer an der gesamten Westküste von Fuerteventura durch sehr starke Strömungen und große Wellen geprägt. Genießen kannst du ihn trotzdem, denn von gleich mehreren Restaurants hast du den perfekten Blick auf den Playa de Ajuy. Mit einem Glas Wein kannst du dort den Tag zum Sonnenuntergang perfekt abschließen.
Interessant: Der schwarze Strand Playa de Ajuy wird auch Playa de Los Muertos genannt. Übersetzt bedeutet dies Strand der Toten. Da an diesem Strand zahlreiche blutige Schlachten stattgefunden haben, hat er diesen Namen erhalten.
2.3 Küstenwanderweg zu versteckten Stränden
Südlich von Ajuy führt ein schöner Wanderweg an der schroffen Küste entlang. Der Weg beginnt am schwarzen Strand Playa de Ajuy, wo du am südlichen Ende auf das Plateau hinauf steigst.
Von dort hast du eine tolle Aussicht über einen weiteren Strand, der sich unterhalb der Steilklippen befindet. Auf der anderen Seite gehst du an ein paar wenigen Grundstücken vorbei, bis du schließlich mitten in einer rauen Landschaft von Fuerteventura bist.
Relativ am Anfang kommst du bereits an einem Highlight vorbei: Den sogenannten Los Charcones. Dabei handelt es sich um Naturpools, die allerdings schwer zu erreichen und von der starken Meeresströmung und den Wellen nicht zum Baden geeignet sind. Hier lohnt es sich eine kleine Fotopause einzulegen.
Der Weg geht weiter an der Küste entlang, wo du den wilden Ozean und die raue Landschaft in aller Ruhe genießen kannst. Je nachdem wie weit du wandern möchtest, erreichst du über diesen Wanderweg verschiedene abgelegene Strände.
Der Playa de Garcey ist circa 3 Stunden zu Fuß entfernt. Dort kenterte einst die American Star, die viele Jahre vor dem Strand Stück für Stück zerfiel. Heute ist von dem Schiffswrack nichts mehr zu sehen, der Strand ist dennoch ein schönes Wanderziel.
2.4 Wanderung durch den Barranco de Las Peñitas
Ein weiteres Highlight befindet sich in der Nähe von Ajuy: Die Schlucht Barranco de Las Peñitas. Ein Besuch dieser Schlucht lohnt sich, denn das Barranco de Las Peñita gehört zu unseren Top 20 Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura.
Diese Schlucht hebt sich vom üblichen Landschaftsbild der Insel Fuerteventura ab. Durch Wassermassen glatt gewaschene Felsen, Palmen und ein paar grüne Charcos (dt.: Pfützen), die sich zwischen den beiden Felswänden der Schlucht befinden. Das Barranco de Las Peñitas (dt.: Schlucht von Las Peñitas) ist eine absolute Schönheit.
Mittendrin befindet sich an den Felswänden eine kleine Kapelle, die für die Einheimischen eine bedeutende Rolle spielt.
Du kannst diese Schlucht von Vega de Río Palmas bis nach Ajuy durchwandern. Die Wegbeschreibung für den ersten Teil der Wanderung (inklusive Infos über die kleine Kapelle) findest du im Artikel Wandern auf Fuerteventura – Top 4 abwechslungsreiche Wanderungen.
3. Unterkunfts-Tipps in Ajuy
Viele Besucher:innen kommen für einen Tagesausflug nach Ajuy. Doch wer in einem ruhigen und traditionellen Ort und umgeben von rauer Natur ein paar Tage mehr verbingen möchte, kann in Ajuy auch übernachten.
Direkt im Dorf mit Blick auf den Strand findest du die Unterkunft Casa Ola. Genieße jeden Abend vom Balkon aus den Sonnenuntergang und beobachte die beeindruckenden Wellen, wie sie auf den schwarzen Strand donnern.
Etwas außerhalb von Dorf befindet sich das sehr ruhig gelegene Ferienhaus Más allá de todo. Mit Terrasse und Hängematte kannst du die unendlichen Weiten über den Ozean genießen und einmal so richtig abschalten.
Tipp: Für Ajuy ist ein Mietwagen empfehlenswert, um sich auf Fuerteventura fortzubewegen.
4. Restaurants in Ajuy
Durch den Tagestourismus gibt es in Ajuy gleich mehrere Restaurants, wo du frischen Fisch und andere spanisch-kanarische Speisen serviert bekommst. Am besten besuchst du Ajuy am späten Nachmittag, sodass du vom Restaurant aus mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang genießen kannst.
Wir können dir das Restaurante La Maresía und das Restaurante La Jaula de Oro empfehlen.
5. Anreise & Parken in Ajuy
Ajuy erreichst du mit dem Auto über die FV-621.
Wenn du über den Norden von Fuerteventura anreist, fährst du am besten über Antigua und Tuineje, um über Pájara Ajuy zu erreichen. Du kannst auch die Route über Betancuria wählen, diese führt dich durch die Berge.
Wenn du aus dem Süden von Fuerteventura kommst, ist der schnellste Weg über La Pared oder Tuineje. Biegst du bei La Lajita auf die FV-56 ab, erwartet dich mit einer Route durch das Landesinnere eine sehr schöne Strecke.
In Ajuy gibt es einen großen Parkplatz, der sich am Dorfeingang auf der linken Seite befindet. Dieser ist kostenlos und nur wenige Schritte vom Strand Playa de Ajuy, den Höhlen und den Restaurants entfernt.
6. Für wen lohnt sich ein Ausflug nach Ajuy?
Für wen lohnt sich ein Ausflug nach Ajuy? Ganz klar für Naturliebhaber:innen, Menschen die gern wandern, Geologie Fans und für Familien mit Kindern, die sich für Höhlen begeistern.
Ajuy liegt ziemlich abseits. Ein Ausflug dorthin sollte mit genügend Zeit eingeplant werden, erst recht, wenn du aus dem Norden von Fuerteventura anreist. In unseren Fuerteventura Reisetipps empfehlen wir, den Urlaub auf zwei Regionen aufzuteilen, da die Insel sehr groß ist. Vor allem, um den Urlaub für sich nachhaltig und stressfrei zu gestalten.
Wir mögen Ajuy, weil es einer der Orte auf Fuerteventura ist, der vom Massentourismus verschont geblieben und der kanarische Charme noch vorhanden ist. Auch lieben wir dieses Gefühl, in Ajuy am geologisch ältesten Ort der gesamten Kanaren zu sein. Einfach beeindruckend.
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